Europäische Metropolregion München zu Gast in Augsburg

19.07.2023 10:38 | Bürgerservice & Rathaus

Der Verein Europäische Metropolregion München e.V. (EMM) veranstaltet einmal jährlich seine Metropolkonferenz. In diesem Sommer war die Stadt Augsburg Gastgeberin. Das Treffen stand unter dem Motto „Zukunft brauch Mut“.

Fünf Personen stehen im Gaswerk vor historischen Maschinen

Beim Treffen der Europäischen Metropolregion München e.V. (von links): Landrat Christoph Göbel, Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber, Dr. Eva Krumme, Dipl.-Kfm. Wolfgang Wittmann (beide Geschäftsführung EMM) und Moderatorin Caroline Voit. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Viel Platz war bei 200 Gästen nicht mehr in den Räumlichkeiten des Gaswerks Augsburg, als Oberbürgermeisterin Eva Weber sich in ihrer Eröffnungsrede über die Rolle der Stadt Augsburg als Gastgeberin und Mitveranstalterin der Metropolkonferenz 2023 freute: „Wir stehen gemeinsam vor der Herausforderung tiefgreifender Veränderungen, die sich umfassender, schneller, technologiegetriebener als nahezu jeder Wandel zuvor vollziehen“, sagte Weber. „Jetzt müssen die entscheidenden Weichenstellungen vorgenommen werden, und dafür brauchen wir einen Schulterschluss mit allen Partnerinnen und Partnern der Metropolregion München.“

Von „no, because“ hin zu „yes, if“

Zwei prominente Sprecher führten die Gäste zu Beginn zu den Themen Mut und Veränderung hin. Politikwissenschaftler Professor Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essen referierte zu seinen Ansätzen über „Politischen Mut in der Transformation“. Dabei stellte er fest, dass „Veränderungen unseren Lebensalltag sichern und Zumutungsmut immer die Politik brauche“. Städteforscher Charles Landry brachte anschließend in seinem kurzweiligen Vortrag die „Kreative Bürokratie“ ins Gespräch: „Bürokratie muss neu denken, damit sie in der Lage ist, die Probleme unserer Zeit anzugehen. Silo-Denken und traditionelle hierarchische Strukturen werden wahrscheinlich nicht die Lösung sein“. Es brauche ein Umdenken von „no, because“ hin zu „yes, if“.

Augsburgs Smart City Manager zu mehr Mut in der Praxis

Am Nachmittag stellten Vertreterinnen und Vertreter aus der Region (u.a. Augsburgs Smart City Manager Horst Thieme oder Sabrina Mayer-Mai und Julia Mayer von der MBM innovations GmbH) Ihre beruflichen Ansätze zu mehr Mut in der Praxis von Unternehmen und Kommunen vor.

Was hemmt unseren Mut?

Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde zwischen Christoph Göbel, Annette Hilpert, Referatsleiterin Stadt- und Regionalentwicklung, Standortberatung, Mobilität bei der IHK für München und Oberbayern, Dr. Wolfgang Hübschle, Wirtschaftsreferent der Stadt Augsburg sowie Prof. Dr. Nadine Warkotsch, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltigkeit der Technische Hochschule Augsburg.
Sie stellten sich vor 200 Gästen den Fragen von Tagesmoderatorin Caroline Voit: „Was braucht es, um Regionen und Unternehmen mutiger werden zu lassen?“ „Inwiefern kann der EMM e.V. dazu beitragen, mutiges Handeln und visionäre Ideen in und für die Metropolregion zu fördern?“, „Was hemmt unseren Mut?“.

Mut tut gut. Aber auch manchmal weh

Als Fazit lässt sich festhalten: Mut tut gut – aber tut auch manchmal weh, egal in welchem Kontext und Aufgabenfeld. Mut ist ein wichtiger Schritt, um gemeinsam Innovationen in der Metropolregion anzugehen. Ein Ausruhen auf bisherigem Wohlstand und positiver Entwicklung kann sich die Region angesichts diverser Anforderungen nicht mehr leisten, darin waren sich die Referentinnen und Referenten einig. Mutige Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen, das gilt nicht nur für sie, sondern grundsätzlich für jeden von uns. Ermutigend dazu durften sich die Gäste eigene kleine „Mutproben“ für die kommenden Tage auf Kärtchen formulieren. (pm)